30. Januar 2013

Da ist aber auch wieder einiges passiert !!



Laptop aufgeklappt – Musik an – Handy gezückt – Foto´s geöffnet – kurz geschüttelt weils, mich schon wieder vor der Fülle graust, die nur darauf wartet in diesem Beitrag erwähnt zu werden – und auf geht’s in eines der umfangreichsten Kapitel die ich jemals schreiben werde. 
Einsteigen werde ich diesmal mit einer kleinen Geschichte, wie ich bei meinem Besten Kumpel Jeff, nennen wir ihn mal des Datenschutzes halber „Jonathan“, als Überraschungsgast auf seiner Geburtstagsparty aufgeschlagen bin. 
Es war ein lauer Sommerabend im verträumten Chigwell, als mir die glorreiche Idee durch den Kopf schoss, Jonathan an seinem Geburtstag zu besuchen und damit alle anderen Geschenke, wie ein lächerliches Tankstellengeschenk welches 5 min. vor Treff gekauft wurde, aussehen zu lassen.
Sogleich buchte ich einen Flug für das Datum, welches so wie ich hoffte, dass unausweichliche Datum für die Feier sein sollte. Im Nachhinein ist man eben doch schlauer, und falls nicht muss man seine verführerischen Überredungskünste anwenden, um die Geburtstagsfeier des besten Kumpels dann vom Ausland aus, doch noch auf das gewünschte Datum umlegen zu können, damit der Flug dann im Endeffekt nicht umsonst gebucht wurde.
Nachdem ich diese wahnsinns Leistung dann auch mit dem Wortlauten „Nee mach mal deine Feier an dem Wochenende hab da n Geschenk für dich gebucht.“ auch unter Fach und Riegel gebracht hab, ließ ich dann noch n paar Leute aus Jonathan´s direkten Umfeld wissen, „Männer es gibt ne Stripperin zu Jonathans Geburtstag von mir, also macht euch dahin und haltet die Videocams bereit !!“ mit der Sicherheit, dass da doch gewiss irgendwo was von dem vermeintlichen Geschenk bis zu Jonathan durchtropft. Noch ein paar überauffällige Kommentare, die sich in Richtung Rotlichtmillieu verliefen, in den Gruppenchat gepostet und die Überraschung war perfekt. 
So flog ich nun also nach Berlin, wo mich mein Bruderherz vom Flughafen abholte und in verdeckter Mission, unter dem Namen „Die Stripperin in der Torte“ nach Hause chauffierte.
Da natürlich niemand mit Ausnahme meiner Familie von meiner Ankunft wusste, musste ich mich dann auch eigentlich den ganzen Tag zu Hause verstecken oder einfach nach Lauschütz, zu meiner umwerfenden Freundin fahren, wo mich ja Gott sei Dank niemand sieht, weil dort außer eben meiner hübschen Freundin und ihrer Familie niemand weiter zu wohnen scheint.
Nachdem ich diese eine jenige, dann auch in Geldeintreibermannier aus dem Bett klingelte, war sie glücklicherweise auch noch erfreut mich zu sehen und konnte sich, wenn auch schwach noch an mich erinnern.
Nach einem überragendem DEUTSCHEN Mittagessen und einem anschließendem Schläfchen, ging´s dann auch so langsam ans fertig machen und durchplanen des Abends.
Wiederum wurde ich von meinem Bruder zu Platz des Geschehens gefahren, ein ausgezeichneter Chauffeure nebenbei bemerkt. Ich verblieb nach unserem Eintreffen, vor Jonathan´s Haus, dann noch einige Augenblicke im Auto, während Tom sich zur Feier, unter dem Vorwand Jeffrey ….ähhh Jonathan ….für die Strippshow vorzubereiten, Zutritt verschaffte. Nachdem er ihm erfolgreich die Augen verbunden hat, machte ich mich dann auch endlich auf den Weg. 
Außerhalb des Partyraumes, in dem die Feier stattfand, war noch lautes Gelächter und Gerede zu hören, sobald ich aber die Tür aufmachte erloschen alle Stimmen und jeder guckte mich mit einem Blick an, den ich sonst nur von Schweinen kenne, die in ein Schweitzer Uhrwerk schauten. Eine ungemeine Stille erfüllte plötzlich den Raum, bis auf einige meiner so genannten „Freunde“ die mich gleich mal wieder beleidigen mussten mit Worten wie „Eyyy du Penner, kann doch nicht wahr sein, dass du hier bist !! “, ich glaube das waren nur Neid Ausrufe die, von den schon oben genannten Tankstellengeschenk-Besitzern getroffen wurden, da ich sie bloßgestellt habe.
Nachdem ich dann Jonathan zärtlich über die Brust streichelte, um den Gedanken an die Stripperin ins Unausmäßliche fortzuführen, warf dieser nur mit Worten wie“Elisa egal was passiert, vergess nie : ICH LIEBE DICH !!!“ oder auch „Tino hör auf mit der Scheiße“ um sich. Als der völlig eingeschüchterte Jonathan, die Augenbinde abnahm und mich anstatt der Stripperin erblickte, schien ein riesiger Stein von seinem Herzen zu fallen und es folgte eine 2 stündige Umarmungswelle die von Freudentränen aber noch viel mehr lachen durchzogen war. 

Wenn ich diese ein oder andere Geschichte hier nun Revieu passieren lasse, kommt wieder ein gewisses Heimweh auf, jedoch wird dieses mit der Gewissheit, bald wieder in die Heimat zurück zu reisen zurückgehalten. Durch diese Gewissheit, dass dieses Leben außerhalb Deutschlands, mit all seinen Erfahrungen, außergewöhnlichen Geschichten, die es Wert sind festgehalten zu werden und allen Bekanntschaften, die ich auf keinen Fall missen will und die Mittlerweile ein Teil meines Alltags hier geworden sind, wird jedoch wieder ein gesundes Reisefieber aufgeweckt.

Zwischen durch haben wir mit Rico, meinem Zimmerkompanen noch eine kleine Städtereise durch Birmingham, Liverpool und Manchester gemacht, aber das ist eine andere Geschichte!! 
 
Des weiteren gibt es zu berichten, dass ich die Weihnachtfeiertage auch nicht allein verbringen musste, sondern von Freunden zu einem riesigen Chrismasdinner eingeladen wurde. Dieses bestand neben einem vor Saft nur so triefenden Truthahn, auch noch aus frittierten Kartoffeln, zahlreichen unterschiedlichen Gemüsearten und einer unvorstellbar leckeren Soße. Nach dem Essen ging es traditionell ans Chrismascracker öffnen, eine Art Riesenknallbonbon mit einer Krepppapierkrone und Chinaplaste-Spielzeug im Inneren.

Nun ging es auch schon geradewegs auf Silvester zu und meine heißgeliebte Freundin Tanni scheute keine Kosten und Mühen, sich zu diesem Anlass zu mir nach London zu gesellen.
Nachdem wir 2 entspannte Tage in und um London verbracht haben und meinen Geburtstag in kleiner Runde zelebrierten, gab´s noch herzliche Glückwünsche aus der Heimat per Videopost.
Ein klasse Geschenk und nochmals vielen Dank an alle die an diesem Geschenk teilgehabt haben.
 

Nachdem wir diesen Tag nun auch hinter uns gebracht hatten, konnte es in den finalen Tag des Jahres gehen. Zunächst verschlug es uns mit Tanni in das Musical `Singin´ in the Rain` , welches sich im Endeffekt auch wenn ich ab und zu kurz wegnickte, besser herausstellte als ich anfangs dachte. Daran schloss sich ein kleiner Stadtrundgang an, der nicht zuletzt dafür gut war einige der anderen Londoner Freiwilligen einzusammeln, um gemeinsam das Feuerwerk an der Themse zu bestaunen, welches das wohl eindrucksvollste Feuerwerk war, welches ich bislang live bestaunen durfte. 

Nach diesem Abend fielen wir, nach einem kleinen Ausflug nach Camden Town (einer der zahlreichen Szeneviertel Londons) geschafft wie Steine ins Bett, um die letzten verbleibenden Tage, in trauter Zweisamkeit, entspannt mit shopping und PROFESSIONELLEN Eiskunstlauf ausklingen zu lassen.
Da nähren wir uns auch schon langsam aber sicher dem Ende meines Artikels, ein letztes Highlight möchte ich aber noch erwähnen. Und zwar fand sich kurz nach Silvester, auch noch mein, schon früher in diesem Artikel genannter Kumpel Jonathan alias Jeffrey, und Mike ein weiterer mittlerweile guter Freund von mir, in London ein. Diese nutzten die Gelegenheit der Stunde erkoren London zum Ziel ihrer Klassenfahrt aus. Nach einer ersten Ministadtführung, die sich entlang der Themse ereignete, zog es uns geradewegs ins nächstgelegene Pub, um bei englischen Bier die neusten Geschehnisse aus der Heimat auszutauschen. 
Nebenbei bemerkt ist es nicht auf meinen Mist gewachsen, dass daraus dann gleich mal ein Pubcrawling (zu deutsch: in so viele Pubs wie möglich gehen um danach wieder voll nachhause zu dackeln) entstand. Nachdem ich den deutschen Schulkindern nun den englischen Stadtaufbau und die Kultur versucht habe näher zu bringen, endeten wir schließlich im Stadtteil Soho, der neben seines Künstlerischen Charmes, auch noch als Schwulenviertel bekannt ist. Schließlich traten wir von dort aus den Heimweg ins Hotel, der deutschen Gruppe an, bei der ich freundlicher Weise, natürlich unter Absprache mit Klassenlehrerin und Hotelmanager jeden
einzelnen Tag nächtigen durfte.
Die nächsten Tage beziehungsweise Abende waren, neben einem Besuch im Wembley Stadion und weiteren Standrundgängen, abermals von genügend Ethanol getränkt, um einen ganzen Elefanten langzeit zu konservieren.

An diese Tage schlossen sich, nurnoch mehr oder weniger kleine Ereignisse, wie ein weiterer Besuch in Deutschland um Familie, Verwandte und Freunde nicht aus den Augen zu verlieren, der erste richtige Schnee in England mit anschließenden Schneegefechten in den Reihen der Freiwilligen und kleineren Feten
 
Als nächstes auf meiner TO DO Liste befindet sich ein Besuch zu einem grandiosen Fußballmatch in dem sich die Nationalauswahl Englands und die brasilianische Elf gegenüberstehen. Eine Rundreise durch Irland, für die bis jetzt nur die Hin -und Rückflüge gebucht sind, diese gehen jedoch von unterschiedlichen Städten innerhalb Irlands abgehen. Und zu guter Letzt ein Konzertbesuch mit hoffentlich möglichst vielen deutschen Freunden, von Paul Kalkbrenner !!

Ich hoffe ihr fühlt euch jetzt wieder ein bisschen auf dem Laufenden, falls ihr euch zu denjenigen zählt die es interessiert was ich hier so treibe. Falls nicht, verzieht euch !!

Bis dahin XoXo, Hegdl, Megabussi